play
pause

DIE GESCHICHTE

  • 1958
  • 1975
  • 1981
  • 1981
  • 1984
  • 1985
  • 1990
  • 1992
  • 1993
  • 1998
  • 1999
  • 2000
  • 2004
  • 2006
  • 2007
  • 2008
  • 2009
  • 2011
  • 2013
  • 2014
1958

Von Übernahme
bis Innovation.

Karlmartin Werner und Charles Bischoff übernehmen die Geschicke der Firma und benennen sie entsprechend in «Werner & Bischoff AG» um. Zum damaligen Zeitpunkt beschäftigt die Druckerei rund 60 Mitarbeiter:innen. Diese fokussieren sich auf Tätigkeiten wie Satz, Druck und Buchbinderei. Die heutige Werner Druck & Medien AG – schon immer für zukunftsweisende Investitionen bekannt – kauft 1958 als eine der ersten Druckereien eine einfarbige Bogenoffsetmaschine (50 x 70) zur Ergänzung der bestehenden fünf Buchdruckmaschinen. Einige Jahre später folgt dann das erste System mit 60 x 90, das mehrseitigen Druck erlaubt – damals eine absolute Seltenheit!

1975

Eintritte, Austritte
und wieder Innovation.

Nicolas Werner, der Filius von Karlmartin Werner, nimmt als gelernter Buchdrucker und Absolvent der Handelsschule 1975 im väterlichen Betrieb eine leitende Stellung ein. Ein Jahr darauf verlässt Charles Bischoff – der übrigens ein Kollege des Galeristen und Künstlers Ernst Beyeler war und so der Werner & Bischoff AG unter anderem zur Produktion dessen hochwertiger Kunstkataloge verhalf – die Druckerei. Der Name der Firma wird angeglichen: Nun steht an der Kanonengasse wieder die Werner Druck AG. Zur damaligen Zeit befindet sich aber nicht nur das Personal der Werner AG, sondern die gesamte Branche im Wandel: Der bisherige Bleisatz wird von Fotosatz verdrängt. Die Mitarbeiter:innen von Werner, die sich im dritten und vierten Stock des Firmengebäudes eigens mit dem Bleisatz beschäftigen, werden umgeschult. 1978 erwirbt die Werner AG mit der Eurocat von Bobst dann auch die erste Fotosatzanlage.

1981

Schwere Zeiten.

Drei Jahre später übernimmt Nicolas Werner die Leitung der Werner Druck AG in einer wirtschaftlich herausfordernden Lage. Werner selbst hatte wohl eine steile Militärkarriere hingelegt, war aber doch ein sanftes Gemüt und hätte sich lieber sozial engagiert, anstatt die Zügel der Firma zu übernehmen. Wenig überraschend zieht darum Karlmartin Werner noch einige Jahre nach seiner Demission im Hintergrund die Fäden. Per 1. September kehrt Hans Kessler, bereits 1968–1971 als Buchdrucker in Diensten der Werner Druck AG, als Produktionsleiter in das Unternehmen zurück. Dieser ist es auch, der gegen Ende des Jahres einen ungewöhnlichen Umtrieb fremder Personen in der Druckerei bemerkt. Auf Nachfrage gibt Nicolas Werner Kessler dann preis, dass die Werner Druck AG aufgrund firmeninterner Schwierigkeiten und konjunkturell bedingter Auftragseinbussen kurz vor dem Ruin steht.

1981

Umkrempeln!

Kessler ist indes der Überzeugung, dass die Firma keine Hilfe von aussen benötigt. In gegenseitigem Einverständnis beschliesst man deshalb, dass Kessler fortan die Entscheidungen innerhalb der Unternehmung trifft, Werner sie aber weiterhin nach aussen vertritt. Kurz darauf, noch während der Festtage 1981, stellt Kessler ein neues Marketingkonzept zusammen. Dieses legt den Fokus klar darauf, dem Kunden eine möglichst umfassende Dienstleistung zu bieten, zeigt aber auch neue Sparmöglichkeiten auf. Kessler ist gleichzeitig sicher, dass die Werner Druck AG ohne Vierfarben-Offsetdruck nicht zukunftsfähig ist – der dafür notwendigen Investition von 1,5 Millionen Schweizer Franken wird schlussendlich vom Verwaltungsrat zugestimmt. Ansonsten folgt für die gesamte Werner Druck AG aber eine Phase rigorosen Sparens.

1984

Es geht bergauf.

Der Erwerb der Vierfarben-Bogenoffsetmaschine erfolgt 1984 und zahlt sich schnell aus: Die dadurch neu gewonnene Druckqualität, Schnelligkeit und Passgenauigkeit macht die Werner Druck AG wieder konkurrenzfähig. Folgerichtig kann die Firma an der Kanonengasse auch wieder mehr Aufträge gewinnen. Ganz so positiv nehmen das aber beileibe nicht alle wahr: Die Konkurrenz sieht der Werner Druck AG ob des vermeintlich in den Sand gesetzten Geldes verständnislos zu. Das tun die Mitstreiter:innen auch, als Werner 1984 in den Filmsatz investiert und als erster ein Macintosh-System kauft. Passend zur immer schon innovativen Ausrichtung der Firma ist die Werner Druck AG auch die erste Druckerei in der Region, die einen Montageapparat zur millimetergenauen Einpassung von Film installiert. An der Kanonengasse ist man gegenüber der Zusammenarbeit mit anderen Druckereien immer positiv eingestellt und kann aufgrund der eigenen Kapazitäten auch viele Aufträge von Mitstreiter:innen drucken. In Basel ist das allerdings nicht der Fall: Anstelle Jobs an den örtlichen «Feind» Werner Druck AG zu geben, werden überregionale Anbieter:innen mit den Aufgaben betraut.

1985

Neuaufstellung am Rhein.

Stühlerücken in Basel: 1985 tritt mit Dr. Hans Georg Hinderling ein neuer Verwaltungsratspräsident in das Traditionsunternehmen ein. Dieser möchte massiv expandieren und wird bei dem Vorhaben auch von Nicolas Werner unterstützt. Hans Kessler, mittlerweile seines Zeichens Direktor der Werner Druck AG, erachtet das Projekt allerdings als unrealistisch und direkt in den Konkurs führend.

Weiter, immer weiter.
Um mit der rasanten technologischen Entwicklung Schritt zu halten, kauft die Werner Druck AG unter der Leitung von Hans Kessler 1985 ein weiteres richtungsweisendes System: eine Sechsfarben-Bogenoffsetmaschine. Innerhalb der Branche empört man sich über diesen für Aufruhr sorgenden Erwerb wiederum. Der Erfolg aber gibt der Druckerei recht: Unter der Führung von Kessler mausert sich die Werner Druck AG von einem Beinahe-Sanierungsfall zu einem Unternehmen mit guter wirtschaftlicher Gesundheit. Zwischen 1981 und 1991 erhöht die Firma ihren Umsatz von 5,5 Millionen auf 12 Millionen.

1990

Rücksicht aus Respekt.

Arbeit unter Berücksichtigung der Bedürfnisse anderer: Damit der Lärm der Produktionssysteme an der Kanonengasse nicht nach draussen dringt, werden im Verlauf der 90er-Jahre die Fenster dreifach verglast.

1992

Ruhe in Frieden!

1992 renoviert Werner das Firmengebäude sowie die Büros. Die Modernisierung als zusätzliche finanzielle Aufwendung kommt jedoch zu einem konjunkturell ungünstigen Zeitpunkt. In Folge muss die Werner Druck AG 1992 Umsatzeinbussen von rund 10% hinnehmen. Der anhaltende Druck in der eigenen Firma, gepaart mit privaten Problemen setzt auch Nicolas Werner unglaublich zu: 1992 verstirbt er. Hans Kessler erklärt dem Verwaltungsrat die Notwendigkeit – alleine um der Kinder des Verstorbenen und der Mitarbeiter:innen willen – das Geschäft fortzuführen. Der VR selbst hat freilich andere Pläne und möchte die Druckerei verkaufen. Alternativ schlägt er Kessler vor, die Werner Druck AG aufzukaufen. Diesem fehlen allerdings die finanziellen Mittel dafür.

1993

Aus der Not in die Tugend.

Mithilfe von Marianne Werner, der Witwe des verstorbenen Nicolas Werner, erlangt Kessler Zugang zum «Bankenverein». Kessler und Nicolas Werner waren bzw. sind mit dessen Leitung bestens vertraut, daher erhält Kessler einen Kredit zur Übernahme der Geschäftsanteile. Am 1. März 1993 erwirbt Hans Kessler die Aktienmehrheit der Druckerei, ohne Änderungen am Namen oder der strategischen Ausrichtung vorzunehmen. Anfang des Jahres wird auch der Verwaltungsrat neu aufgestellt, wobei Dr. Hinderling ausscheidet. In der anschliessenden ungewissen und turbulenten Zeit setzen die Angestellten grosses Vertrauen in Kessler, der die Werner Druck AG aggressiv auf dem Markt positioniert und in neue Technologien und Innovationen investiert. Der neu aufkommende Computersatz wird schnell zu einem Vorzeigebetrieb, der Werbeagenturen in der digitalen Satzherstellung berät – leider ohne diesen Aufwand je zu verrechnen.

1998

Rasant unterwegs.

In Basel akquiriert man die Zehnfarben-Bogenoffsetmaschine. Mit dem neuen System ist es der Werner Druck AG möglich, um ein Vielfaches schneller zu produzieren – und entsprechend auch attraktivere Preise zu offerieren.

1999

Der Vorreiter.

Die Werner Druck AG hat frühzeitig auf Nachhaltigkeit gesetzt und investierte um die Jahrtausendwende 50000 Schweizer Franken in eine vollständige Wärmerückgewinnungsanlage. Diese Anlage nutzt die Abwärme der Produktionssysteme und hat ein enormes Volumen: Mit der gewonnenen Energie könnte man zehn Einfamilienhäuser ein Jahr lang beheizen. Dank des Wärmerückgewinnungssystems und anderer umweltfreundlicher Projekte spart Werner Druck jährlich 30000 Liter Heizöl ein.

2000

Neues Millennium, neues Unternehmen.

Im neuen Jahrtausend wird die «Werner Digital» gegründet. Sie umfasst die Plattenherstellung und das Firmengebäude, während die Werner Druck AG die Arbeit und Infrastruktur beinhaltet. Sechs Jahre später wird die Werner Digital in eine Immobilienfirma umgewandelt.

2004

Weiter, immer weiter Nr. 2.

Die Druckbranche entwickelt sich rasant weiter – und wieder hält Werner Druck mit der Entwicklung Schritt: 2004 wird eine Fünffarben-Maschine mit Dispersionslack gekauft. Der Lack ist zum damaligen Zeitpunkt der letzte Schrei: Er kann nicht nur als schnell trocknende Veredelung für Drucksachen verwendet werden, sondern bietet den Print-Erzeugnissen auch eine Schutzfunktion.

2006

Mit der Zeit gehen.

Im Sinne der kontinuierlichen Weiterentwicklung und Optimierung wird 2006 ein speziell auf den Druck zugeschnittenes ERP-System eingeführt. Es ermöglicht die Vernetzung der Druckerei und Automatisierung der Daten, wobei die Werner Druck AG in den nächsten Jahren stetig Verbesserungen in Sachen Automatisierung vornehmen wird.

2007

Die Stabsübergabe.

Hans Kessler, der während 30 Jahren massgeblich am Erfolg und Überleben der Werner Druck AG beteiligt ist, gibt per 31. Dezember 2007 – just mit der Vollendung seines 60. Lebensjahres – die Zügel der Druckerei an seinen Sohn ab. Als Mitglied des VR bleibt er der Printstätte an der Kanonengasse allerdings weiterhin erhalten. Am 1. Januar 2008 übernimmt Roger Kessler als 100%-iger Eigentümer die Geschicke der Firma. Der junge Kessler hat 1989–1993 in der Kirschgarten-Druckerei eine Lehre als Offsetdrucker absolviert und danach rund um den Erdball – in Südafrika, Paris und der Schweiz – Arbeitserfahrungen gesammelt. In der Kaderschmiede skugra schliesst Kessler die Prüfung zum eidg. dipl. Verkaufsleiter erfolgreich ab. Mitte des Jahres 2000 stösst er dann als Produktionsleiter in den väterlichen Betrieb und übernimmt mit fortschreitender Zeit immer mehr Aufgaben. So kann sich Roger Kessler sukzessive auf die Rolle als zukünftiger Unternehmer vorbereiten.

Vom Computer auf die Platte. 2007 wechselt die Werner Druck AG zur Computer-to-Plate-Methodik für den Offsetdruck.

2008

Die Wirtschaftskrise.

Es hätte sicherlich einfachere Situationen gegeben, um als neuer Geschäftsleiter einzusteigen. Roger Kessler hat 2008 als frisch gebackener Unternehmer direkt mit dem Börsencrash und Umsatzverlusten von bis zu 25% zu kämpfen. Trotz der prekären Situation bleibt der neue Verantwortliche der Werner Druck AG immerzu optimistisch und lösungsorientiert.

2009

Investieren, um zu brillieren.

Immer zielgerichtet denken: Aus diesem Grund wird 2009 die Zehnfarben-Bogenoffsetmaschine durch ein leistungsfähigeres Modell ersetzt. Im gleichen Jahr vollzieht das Team um Roger Kessler den bisher wohl grössten Wandel: die Implementierung der Digitaldruck-Methode. Heute bietet Werner sowohl Offset- als auch Digitaldruck in höchster Qualität an. Die Werner Druck AG investiert übrigens auch in die Buchbinderei: Sie baut beispielsweise neue Anlagen für Drahtheftung oder neue Falzmaschinen ein.

2011

Die erste Übernahme.

2011 akquiriert die Werner Druck AG die Typo AG Druckerei Buchbinderei.

2013

Im neuen Gewand.

Per Jahresanfang 2013 wird bei Werner Druck die neue Betriebsstrategie umgesetzt. Damit hält nicht nur ein neuer, teamorientierter Führungsstil Einzug: Der Auftritt der Firma wird modernisiert, das Logo gewechselt. Um der frischen Unternehmungsausrichtung besser Rechnung zu tragen, läuft die Druckerei darüber hinaus ab sofort unter dem Namen W.D&M (Werner Druck & Medien AG). Zu einem späteren Zeitpunkt desselben Jahres schaltet das Team um Roger Kessler den W.D&M-Webshop online. Das Ziel? Eine Erweiterung des Dienstleistungsangebots und eine Verbesserung der Kundenbindung.

2014

Betriebsam an allen Fronten.

Man ist am Rhein weiterhin nicht untätig: Als Beispiel baut die Druckerei 2014 einen kompletten Serverraum in den Geschäftsräumlichkeiten ein. Zusätzlich wird die ähnlich wie W.D&M strukturierte Druckerei Reinhardt AG, vor allem in der Produktion von Flyern, Geschäftsdrucksachen, Broschüren und Zeitschriften, in Werner Druck & Medien integriert. Bereits 2013 treffen sich die Geschäftsführer beider Unternehmen, um über die Zukunft der Branche zu diskutieren. Dabei zeigt sich: Reinhardt erachtet W.D&M als einzige Druckerei in der Gegend, die in die Zukunft investiert, und übergibt folglich seine Produktion an Werner Druck & Medien. Durch die Übernahme kann W.D&M einen klaren Umsatzanstieg verbuchen. 2014 gibt W.D&M ebenso eine Analyse über die Zusammenarbeit mit externen Partnern in Auftrag, denn Klebebindungen, Folieren, Adressieren und Versand werden bislang von anderen Firmen übernommen. Das Ergebnis? Die Implementierung von Reinhardt vergrössert den Umfang der bereits substanziellen Fremdarbeit zusätzlich. Deshalb beschliesst der Verwaltungsrat, schrittweise in eigene Apparaturen zu investieren. 2015 schafft man sich in Basel eine Klebebindungsmaschine (für kleine und mittlere Auflagen) an, im Jahr darauf wird eine Versandanlage in den Räumlichkeiten von W.D&M platziert.